Internationale Funkausstellung:
Film in der digitalen Welt
Berlin. (red). 3. September 2008. Die Entwicklung des Medienmarktes und ihre Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft sind Themen des diesjährigen Medienkongresses in Berlin. Kulturstaatsminister Bernd Neumann nahm dort zu aktuellen filmpolitischen Fragen Stellung.
Der deutsche Film feiert wieder Erfolge - das konnte Kulturstaatsminister Bernd Neumann gleich zu Beginn seiner Rede auf dem Berliner Medienkongress feststellen. Neben der Zahl preisgekrönter deutscher Filme sei auch die Attraktivität des Produktionsstandorts Deutschland gestiegen.
Neumann verwies in diesem Zusammenhang auf die jüngste Bilanz des Deutschen Filmförderfonds (DFFF): Gefördert wurden seit Anfang 2007 insgesamt 160 Filmprojekte, davon rund ein Drittel internationale Koproduktionen. Insgesamt 600 Millionen Euro wurden dabei an Herstellungskosten in Deutschland investiert. Davon profitiere die gesamte Filmbranche in Deutschland, freute sich Neumann.
Herausforderungen für die Filmwirtschaft
Durch den technischen Wandel in den vergangenen Jahren steht allerdings auch die deutsche Filmwirtschaft vor neuen Herausforderungen: Zu den traditionellen Verwertungsformen von Filmen wie Kino, Fernseher und DVD ist das Internet mit Video-on-Demand Angeboten sowie das digitale Pay-TV hinzugekommen. Die Digitalisierung des Sendesignals hat außerdem zu einer veränderten Nutzung auch des Spielfilmangebots im Fernsehen geführt.
Neue Verwertungsformen berücksichtigen
Das neue Filmförderungsgesetz (FFG), dessen Entwurf das Bundeskabinett inzwischen verabschiedet hat, werde auf diese Entwicklungen reagieren, erklärte Neumann in Berlin. Die neuen Auswertungsformen von Kinofilmen müssten sowohl im Hinblick auf die Abgabepflichten der Verwerter wie auf ihre Förderung berücksichtigt werden.
Durch eine Verkürzung der Sperrfristen werde das Gesetz außerdem der beschleunigten Verwertung von Filmen Rechnung tragen. Angesichts der stärkeren Nutzung neuer audiovisueller Inhalte besonders durch junge Menschen sollten Filme zukünftig stärker beworben werden. Deshalb sei im novellierten FFG eine Erhöhung der Mittel für die Verleihförderung vorgesehen.
Von den neuen Verwertungsmöglichkeiten für Kinofilme sollen auch die Produzenten profitieren. Eine faire Aufteilung der Verwertungsrechte zwischen Produzenten und öffentlich-rechtlichen Sendern, wie sie im Entwurf für einen 12. Rundfunksänderungsstaatsvertrag gefordert wird, sei deshalb zu begrüßen.
Kinolandschaft erhalten
Handlungsbedarf sieht der Kulturstaatsminister vor allem bei der anstehenden Umrüstung der Kinos auf digitale Abspieltechnik. Um die besondere Vielfalt der deutschen Kinolandschaft zu erhalten, müsse dieser technologische Wandel flächendeckend erfolgen, betonte Neumann.
Der Kulturstaatsminister schloss mit einer Kampfansage an die illegale Nutzung von Filmen: "Raubkopien und Internetpiraterie schaden nicht nur der Kultur- und Kreativwirtschaft als Zukunftsbranche, sondern bedrohen auch die wirtschaftliche Existenz des einzelnen Künstlers."
3mnewswire.org
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