Sunday, April 12, 2009

Wolfgang Huber: Die Osterbotschaft überwindet die Angst

„Fest der Verwandlung und der Nächstenliebe“

Wolfgang Huber: Die Osterbotschaft überwindet die Angst

Hannover. (red). 12. April 2009. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, hat einen heilsamen Mentalitätswandel als Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise ausgemacht. In seiner Predigt am Ostersonntag im Berliner Dom sagte er: „Zahllose Menschen haben sich wie die drei Frauen am Morgen des Ostersonntags aufgemacht. Sie sind auf der Suche nach einer neuen Ordnung. Sie wollen festen Boden unter den Füßen. Sie halten Ausschau nach einem Grund, der ihnen Sicherheit und Verlässlichkeit bietet, unabhängig von Geldsorgen und Wirtschaftskrise. Das Denken in kurzfristigen Gewinnerwartungen und Quartalsberichten soll abgelöst werden von langfristigen Prognosen und von nachhaltigen Strategien.“

Diese neue Bewegung, so Huber weiter, setze sich „andere Ziele als Gewinnmaximierung und Materialismus und der Sinn von milliardenschweren Zahlungen für die künstliche Verlängerung einer Wirtschaftslogik, die sich als nicht tragfähig erwiesen hat leuchtet immer weniger ein. Die Menschen fragen vielmehr nach Lebensformen und nach Ausgestaltungen wirtschaftlichen Handelns, die Nachhaltigkeit versprechen. Sie sehnen sich nach einem Wandel der Werte, nach dem Fest der Verwandlung.“

Der EKD-Ratsvorsitzende machte die christliche Osterhoffnung als wichtige Tugend bei der Bewältigung der gegenwärtigen Sorgen stark: „Dass wir durch Angst gelähmt werden, ist die größte Gefahr der gegenwärtigen Krise; eine christliche Lebenshaltung ist indessen dadurch geprägt, dass die Hoffnung stärker ist als die Angst.“

Huber warnte davor, immer nur wenige Einzelne für die krisenhafte Entwicklung verantwortlich zu machen: „Dass wir dabei nicht andere zu Sündenböcken machen, sondern auch die eigenen Fehler einräumen gehört jedoch ebenso zur christlichen Lebenshaltung. Vor allem aber ist sie dadurch bestimmt, dass sie nicht nur auf den eigenen Nutzen schaut, sondern sich an der Liebe zum Nächsten orientiert.“

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