Monday, March 17, 2008

Attac-Aktion am Kanzleramt: "3, 2, 1 - unseres!"

Attac-Aktion am Kanzleramt: "3, 2, 1 - unseres!"

Berlin. (red). 17. März 2008. Mit einer phantasievollen Aktion haben Mitglieder des globalisierungskritischen Netzwerks Attac am Montag vor dem Energiegipfel im Bundeskanzleramt die Regierung aufgefordert, die Stromnetze in öffentliche Hand zu überführen. Während ein Marktschreier die Stromnetze symbolisch zum Spottpreis anpries, feuerten mehrere als Cheerleader verkleidete Attac-Aktive die Bundesregierung mit Rufen wie "Jetzt zugreifen", "3,2,1, - unseres!" oder "Netze für null Euro!" auf, die Stromnetze in die öffentliche Hand zu überführen. Roman Denter von der Attac-Stromkonzern-Kampagne kommentierte das Geschehen: "Eon bietet seine Netze zum Verkauf.

Statt auf einem erneuten Energiegipfel lange herumzureden, muss die Bundesregierung jetzt zugreifen. Nur ein demokratisch kontrolliertes Netz ermöglicht eine soziale und umweltverträgliche Energieversorgung." Wegen der hohen Monopolgewinne, die Eon jahrelang einstreichen konnte, betrüge ein gerechtfertigter Kaufpreis nach Ansicht von Attac null Euro.

Diese Forderung nach einer entschädigungslosen Enteignung gelte genauso für die Netze anderer Betreiber. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Eon, RWE, EnBW und Vattenfall den Netzausbau und die Unterhaltung des Netzes der Rendite geopfert haben. Die Netze sind zum großen Teil verrottet. Statt in die Netze zu investieren, wurden die Kundinnen und Kunden geschröpft und die Einnahmen zur internationalen Expansion eingesetzt", sagte Alexander Berger von der Energie-AG von Attac Berlin.

Attac lehnt einen weiterhin profitorientierten Netzbetrieb ab.

Stattdessen sollen soziale und ökologische Ziele in einem künftigen Netzunternehmen in öffentlicher Hand verankert werden. Darüber hinaus fordern die Globalisierungskritiker, nicht nur die Übertragungsnetze, sondern auch die lokalen Verteilernetze in öffentliche Hände zu überführen.

Unter dem Motto "Power to the People" hat Attac Anfang des Jahres eine bundesweite Kampagne gegen RWE, Eon, Vattenfall und EnBW gestartet. Attac fordert die Enteignung und Zerlegung der Konzerne inklusive ihrer Kraftwerkskapazitäten sowie ihre Überführung in viele kleinere, demokratisch kontrollierbare Einheiten.

Bürgerinnen und Bürger, die die Forderung nach einem öffentlichen Netzunternehmen unter demokratischer Kontrolle unterstützen möchten, können sich an einer E-Mail-Aktion beteiligen, die Attac zusammen mit dem Bund der Energieverbraucher gestartet hat. Die Mails gehen an die Fraktionsvorsitzenden des Bundestags, die Bundeskanzlerin sowie die Vorsitzende des Wirtschaftsauschusses des Bundesrates.

Im Internet:

www.stromnetze-demokratisch-kontrollieren.de

3mnewswire.org

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