Sunday, May 17, 2009

Internet-Zensur: Denn die Dummheit ist grenzenlos...


Berlin/Nürnberg. Kaum wurde bekannt, daß die Petition gegen Internetsperren der Bundesregierung erfolgreich die 80.000 Unterzeichner-Grenze erreicht hat, geht ein Aufschrei durch die Reihen der Zensurbefürworter. Man scheint das Ende des Abendlandes zu befürchten, wenn man nicht Blockaden gegen jede Art "unterwünschter" Inhalte im Internet errichten kann. Daß diese Zensur in vielen Fällen grundgesetzwidrig ist, das stört nicht, hauptsache, es werden vermeindlich/angeblich Kinder geschützt.

Die Frage, ob durch diese Maßnahmen Kinder überhaupt schützbar sind, stellt sich den "Gutmenschen"1 nicht. Sie wissen besser als jeder Internetspezialist was gut und hilfreich ist. Ich möchte behaupten, daß die Mehrzahl der Zensurfreunde bisher das Internet nur aus Erzählungen und wirklichkeitsfremden Berichten kennt. Was man nicht kennt, das fürchtet man. Und so will man die digitale Version der klassischen Bücherverbrennung zelebrieren, um sich Scheuklappen aufzusetzen, die nach der Vogel-Strauß-Methode arbeiten. Was ich nicht mehr sehen kann, das ist nicht mehr da. Denn die Internetsperren sind genau das, Placebos, die ein "sauberes" Internet vorgaukeln. Das ist als würde man Mikroskope und andere medizinische Geräte verbieten, mit der Argumentation, daß damit die Krankheiten verschwinden würden, die man erst durch sie entdecken kann. Weltfremde Logik weit jenseits aller Vernunft.

Daß damit eine sehr effiziente Zensurstruktur im Internet etabliert wird, die jederzeit genutzt werden kann um alle unliebsamen Informationen zu entfernen, das sieht man nicht. Die simplen DNS-Sperren sind nur nötig, damit die Büchse der Pandora geöffnet werden kann. Es werden bald wirksamere Methoden folgen, wenn erst einmal die Akzeptanz für Regierungszensur vorhanden ist. Damit ist es leicht alles zu unterdrücken, was den diversen Lobbygruppen ein Dorn im Auge ist. Kinderpornographie ist nur das Vorzeigeverbrechen, bei dessen Bekämpfung bisher die Verantwortlichten kläglich versagt haben. Wie viele Verurteilungen von Herstellern von Kinderpornos folgten den von den Medien groß gefeierten Fahndungserfolgen? So wenige, daß man diese echten Erfolge lieber nicht publiziert. Statt dessen fanden sich massenhaft unschuldige Bürger, gegen die man schnellstmöglich die Ermittlungen wieder einstellte.

Ich möchte einmal lesen: 10 Produzenten von Kinderpornografie verhaftet. Stattdessen lese ich, daß 10.000 mögliche Verdächtige in die Mühlen der Justiz geraten, ihre Existenz teilweise vernichtet wird, ohne daß die wirklichen Verbrecher für diese Aktionen mehr übrig hätten, als ein müdes Lächeln.

Also zurück zu den Sperren. Eine Frage weigern sich sowohl Politiker, als auch andere Befürworter der Sperren zu beantworten: Warum will man eine Sperre einrichten, statt das Ziel der Sperre abzuschalten? Jede Hausfrau weiß, daß es besser ist Milch vom Küchenboden zu wischen, statt einen Teppich darüber zu legen. Wieso versagt diese einfache Logik im Zusammenhang mit dem Internet?

Also stelle ich diese Frage ein weiteres Mal:

Wieso schaltet man Kinderpornoseiten im Internet nicht einfach ab, statt Sie nur verstecken zu wollen?

Liebe Mitbürger, ich kann jedem nur dringend raten genau diese Frage ihrem Wahlkreisabgeordneten zu stellen. Ist er nicht bereit sie zu beantworten, oder gibt darauf ausweichende oder unsinnige Antworten, dann wissen sie ja, wen sie bei der nächsten Bundestagswahl, die ja nicht mehr weit entfernt ist, auf gar keinen Fall wählen dürfen. Wer möchte denn schon einen politischen Vertreter, der keine Ahnung hat wovon er überhaupt redet.

Immer mehr Lobbygruppen bekunden Interesse an Internetsperren, von den Medienkonzernen, bis zu Pharmavertreter, von Gutmenschen (ungleich gute Menschen!) bis zu religiösen Fanatikern. Und genau das ist das wirkliche Ziel: umfassende Zensur aller unliebsamen Inhalte. Keiner kann mehr vor Sekten warnen, denn die Sekte wird eine Internetsperre gegen kritische Seiten durchsetzen. Niemand kann vor gefährlichen Nebenwirkungen von Medikamenten warnen, denn die Pharmaindustrie wird eine Internetsperre erzwingen. Niemand kann sie über einen korrupten Politiker in Kenntnis setzen, denn... Ich denke Sie haben mich verstanden und wissen nun genau, wieso Internetsperren und jede andere Form von Zensur gefährlich sind, denn sie dient NUR dazu ihnen ihre Freiheit zu nehmen, Dummheit zu mehren, Wissen zu unterdrücken, jede Form von Verbrechern zu schützen.

100.000 Unterschriften will man mit Mai 2010 zusammenbekommen, die aufzeigen, daß die Mehrheit der deutschen Bevölkerung für Zensur ist. Natürlich wird man dazu den Unterzeichnern bewußt oder unbewußt falsche Informationen als Grundlage ihrer Entscheidung zukommen lassen. Es ist löblich Kinder schützen zu wollen, aber das Ziel ist nicht Maß aller Dinge und rechtfertigt nicht einen weiteren Schritt zur Abschaffung von Freiheit und Demokratie. Wäre der Mißbrauch von Kindern nicht ein so abscheuliches Verbrechen, würde man fast versucht zu einer Gegenüberstellung der Schäden versucht. Wieviele Kinder werden mißbraucht, wieviel MIßbrauch wird im Internet sichtbar contra wie viele Millionen Menschen werden ihrer demokratischen Freiheit beraubt. Aber das wäre ein unfairer Vergleich, oder? Eigentlich nicht, wenn man ihn etwas anders formuliert, denn es gibt nicht nur sexuellen Mißbrauch. Wer Menschen ihrer Freiheit, und damit ist keineswegs nur die Form der körperlichen Freiheitsberaubung relevant, beraubt, der mißbraucht sie auch und so will man eine Form des Mißbrauchs gegen eine andere Form des Mißbrauchs von noch viel mehr Menschen tauschen. Man will ein ganzes Volk mißbrauchen. Und das ist kein deutsches Problem, es passiert genau in diesem Moment weltweit. Nur unwissende Menschen sind leicht zu regieren. Wollen Sie ein folgsames Schaf werden? Ein Schaf, das keine Ahnung davon hat, daß es Wölfe gibt...?

Man kann den Verantwortlichen wirklich nur empfehlen das Grundgesetz und auch die Erklärung der Menschenrechte gelegentlich wieder einmal zu lesen und u.U. Hilfe beim Verstehen der zwar einfachen, aber nicht für jeden Verstand eingängigen Texte zu suchen. Lesen Sie selbst das Grundgesetz und die Erklärung der Menschenrechte.

Informieren Sie Freunde, Bekannte, Familie, Fremde, alle Menschen, die ihnen über den Weg laufen, denn unsere Freiheit ist in Gefahr und das ist keine Übertreibung.

Das Ausmaß der Lügen die man uns auftischt um Zensur saloonfähig zu machen ist unglaublich. Unter diesem Link finden Sie weitere bedenkliche Fakten über das Thema Internetsperren und auch Informationen darüber, woher Frau von der Leyen Ihre Informationen und die unglaublichen (und von ihr nicht bewiesenen!) Zahlen zum Thema nimmt: www.tomshardware.com/de/Zensur-Sperrliste,testberichte-240298.html

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit und gehen Sie unbefangen an die Fakten heran. Sorgen Sie dafür, daß Sie hinterher eine vernünftige Möglichkeit haben Ihre Wut abzureagieren. Sie werden Sie brauchen, wenn Ihnen bewußt wird, wie schamlos Sie belogen werden.

Danach können Sie mithelfen etwas zu unternehmen, wie z.B. hier:

Offizielle Petition gegen Internetsperren

Text der Petition

Wir fordern, daß der Deutsche Bundestag die Änderung des Telemediengesetzes nach dem Gesetzentwurf des Bundeskabinetts vom 22.4.09 ablehnt. Wir halten das geplante Vorgehen, Internetseiten vom BKA indizieren & von den Providern sperren zu lassen, für undurchsichtig & unkontrollierbar, da die "Sperrlisten" weder einsehbar sind noch genau festgelegt ist, nach welchen Kriterien Webseiten auf die Liste gesetzt werden. Wir sehen darin eine Gefährdung des Grundrechtes auf Informationsfreiheit.

Begründung

Das vornehmliche Ziel – Kinder zu schützen und sowohl ihren Mißbrauch, als auch die Verbreitung von Kinderpornografie, zu verhindern stellen wir dabei absolut nicht in Frage – im Gegenteil, es ist in unser aller Interesse. Dass die im Vorhaben vorgesehenen Maßnahmen dafür denkbar ungeeignet sind, wurde an vielen Stellen offengelegt und von Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen mehrfach bestätigt. Eine Sperrung von Internetseiten hat so gut wie keinen nachweisbaren Einfluß auf die körperliche und seelische Unversehrtheit mißbrauchter Kinder.

Link zur Petition epetitionen.bundestag.de/index.php

Lesen Sie dazu auch:
www.zeit.de/online/2009/20/kinderpornografie-fakten
www.zeit.de/online/2009/17/netzsperren-bka-gesetz
http://www.zeit.de/online/2009/21/sperren-kinderpornografie?page=1
www.zeit.de/online/2009/17/netzsperren-leyen-stoppschild

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1) Gutmensch ist eine meist abwertend gemeinte Bezeichnung für Einzelpersonen oder Personengruppen („Gutmenschentum“), denen ein übertrieben moralisierendes oder naives Verhalten unterstellt wird. In der politischen Rhetorik wird Gutmensch als Kampfbegriff verwendet. Der Neologismus leitet sich von „guter Mensch“ ab – und wendet die positive Bedeutung ins Gegenteil. In Bedeutung und Benutzung lehnt sich der Begriff – je nach Kontext – an das Wort Weltverbesserer an.

Benutzer des Begriffs unterstellen Personen oder Personengruppen mit betont moralischer Grundhaltung ein fehlgeleitetes bzw. zweifelhaftes Verhalten. Der Begriff bezieht sich auch auf den Unterschied zwischen 'gut gemeint' und 'gut gemacht'. Ein Gutmensch hat gute Absichten, möchte bestimmte Probleme lösen oder die Welt verbessern. Seine Handlungen oder die verwendeten Mittel gelten aber in den Augen derer, die den Begriff Gutmensch negativ verwenden, als zweifelhaft, meist wegen vermeintlich einseitiger Betrachtung eines Problems, mangelnder Objektivität oder Unkenntnis der Faktenlage. Gutmensch wird oft mit Begriffen wie
Pharisäer und Heuchler, seit Mitte der 1990er Jahre auch mit dem Begriff „Politische Korrektheit“ verbunden und als Anklage (Vorwurf der Bigotterie) verstanden, die drastisch als „Terror der Gutmenschen“ erscheint. Im öffentlichen Sprachgebrauch dient er durchweg als eine negativ konnotierte Fremdbezeichnung. Eine oft ironische, „liebevolle“ Verwendung findet sich zumeist nur in persönlichen Gesprächen, z. B. für „das Herz am rechten Fleck haben“, großzügiges Verhalten oder für „übertriebenen“ Altruismus.
(Wikipedia.de)


Thomas M. Müller

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