Einzelhandel: Beschäftigte von Schlecker streiken heute
Ulm / Oldenburg. 18. Mai 2009 Mit Unterstützung von mehreren Hundert Beschäftigten der Drogerie-Markt-Kette Schlecker aus vier Bundesländern streiken am heutigen Montag die Beschäftigten der Drogerie-Märkte Schlecker in Ulm.
Die Gewerkschaft ver.di hat bereits zu bundesweiten Warnstreiks im Einzelhandel vergangene Woche aufgerufen. Mit den neuen Warnstreiks wolle man den Druck in der laufenden Tarif-Runde im Einzelhandel erhöhen. Die Gewerkschaft ver.di fordert für die rund 2, 7 Millionen Frauen im Einzelhandel spürbare Einkommens-Verbesserungen sowie einen zügigen Abschluss der Verhandlungen.
Für die rund 36.000 Beschäftigten bei Schlecker geht es um mehr: Das Schlecker-Imperium werde grundlegend umgebaut. Das gehe zu Lasten der Verkäuferinnen und ihrer Arbeitsplätze von denen, Informationen der Gewerkschaft ver.di zufolge, 12.000 Arbeitsplätze in Gefahr sind.
Die Frauen in Ulm protestieren aus diesem Grund gegen den Zwang neue Arbeitsverträge zu deutlich verschlechterten Arbeits- und Einkommens-Bedingungen zu unterschreiben, gegen die Schließung von Filialen und gegen Kündigungen.
Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Marget Monig-Raane erklärte: "Eine so fundamentale strategische Neuausrichtung funktioniert nur mit den Beschäftigten und nicht gegen sie. Die Erfahrungen und Fähigkeiten der Verkäuferinnen sind unverzichtbar, wenn Schlecker die Marktführung zurück erobern will.“
Dazu seien im Tarifvertrag geregelt gesicherte Arbeitsbedingungen, Schutz der Arbeitsplätze und ein Funktionieren der Betriebsrat-Strukturen erforderlich. Die Sprecherin der Gewerkschaft kündigte an, dass die Proteste in Ulm erst der Anfang einer Kette von Aktionen darstellten, mit denen eine Rückkehr zu tariflichen Mindest-Bedingungen für die Beschäftigten der Drogerie-Markt-Kette erreicht werden sollten.
Andreas Klamm
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