Kriminalitätsstatistik: Deutschland ist sicherer geworden
Berlin. (red). 23. Mai 2008. Die registrierte Kriminalität in Deutschland ist auch im Jahr 2007 zurückgegangen. Insgesamt wurden fast 20.000 Fälle weniger als im Vorjahr registriert. Sorge bereitet jedoch die Gewaltkriminalität Jugendlicher und die steigende Computer- und Internetkriminalität.
"Es ist erfreulich, dass die registrierte Kriminalität seit einigen Jahren rückläufig ist." Dies sagte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2007 in Berlin. Im Jahr 2007 wurden 6.284.661 Straftaten registriert. Das sind 19.562 Fälle oder 0,3 Prozent weniger als im Vorjahr. "Die Aufklärungsquote von 55 Prozent konnte gehalten werden", sagte Schäuble.
Als erfreulich bezeichnete der Minister, dass die Zahl der nichtdeutschen Straftäter zurückgegangen ist, und zwar um 2,5 Prozent auf 490.278 Tatverdächtige. Die Ursache für diesen Rückgang sah der Minister zum einen in der Novellierung des Asyl- und Flüchtlingsrechts. "Aber auch die verstärkten Integrationsbemühungen wirken sich aus", sagte er.
Staat muss schnell reagieren
Große Sorge bereiten Schäuble weiterhin die Kriminalität unter Jugendlichen: Die Gesamtzahl der Tatverdächtigen im Alter von 14 bis 18 Jahren ist zwar um 0,4 Prozent zurückgegangen. Um 4,9 Prozent zugenommen hat aber die Gewaltkriminalität. Besonders auffällig ist der Anstieg bei gefährlichen und schweren Körperverletzungen um 6,3 Prozent. Auch die Gewaltkriminalität weiblicher Jugendliche hat um 4,9 Prozent zugenommen.
"Ein übermäßiger Alkoholkonsum spielt hier oft eine Rolle", sagte Schäuble. "Sowohl die Konsummenge als auch das exzessive Trinken hat stark zugenommen". Schäuble forderte eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Polizei, Schule, Jugendhilfe und Staatsanwaltschaft. "Wichtig ist auch, dass der Staat noch schneller auf diese Rechtsverstöße reagiert."
Neue Erkenntnisse erhofft sich Schäuble im Spätsommer 2008. Dann werden die Ergebnisse einer Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts in Niedersachsen vorliegen. Für die Studie sind 50.000 Schülerinnen und Schüler befragt worden.
Internetkriminalität nimmt zu
Deutlich zugenommen haben ebenfalls die Fälle von Computer- und Internetkriminalität. Einen Anstieg von mehr als 50 Prozent verzeichnet die Statistik bei Verstößen gegen das Urheberrecht. Darunter finden sich vor allem Fälle illegaler Downloads bei Tauschportalen im Internet.
3mnewswire.org
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