Thursday, May 22, 2008

UN-Konferenz: Keine Zukunft ohne Natur

UN-Konferenz: Keine Zukunft ohne Natur

Berlin. (red). 22. Mai 2008. Wenn Tier- und Pflanzenarten weiterhin in so hohem Tempo sterben, werden viele Ökosysteme nicht mehr funktionieren. Damit wäre auch das Leben des Menschen auf der Erde gefährdet.


Die Bundesregierung setzt sich deshalb bei der UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt für weltweite Maßnahmen ein, die das Artensterben stoppen.

Der heutige "Internationale Tag der biologischen Vielfalt" erinnert an die 1993 in Kraft getretene Konvention der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt. 2008 steht dieser Tag unter dem Motto "Biodiversität und Landwirtschaft".

Eine zu intensive oder nicht angepasste Landwirtschaft kann die biologische Vielfalt auch in erheblichem Maße gefährden. Darauf verwiesen Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und Gert Lindemann, Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium.

Eine nachhaltige Landwirtschaft sei nicht nur für den Erhalt der Biodiversität wichtig, sondern auch für die Ernährung der Welt und für nachhaltige Erwerbsmöglichkeiten in der Landwirtschaft. "Landwirtschaft und Naturschutz müssen daher Lösungen finden, wie sie Hand in Hand zusammenarbeiten können, um den weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt zu bremsen", sagte Gabriel.

Diesem Problem müssen sich die Delegierten der UN-Konferenz für biologische Vielfalt stellen und gemeinsame Lösungen finden. In den Verhandlungen geht es auch um die zukünftige Sicherung der Welternährung. Dies gelingt nur mit einer leistungs- und anpassungsfähigen Landwirtschaft. Sie muss auch den Klima- und Naturschutzzielen gerecht werden und damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten.

Für jeden Menschen einen Baum

Eine weltweite Aktion am Internationalen Tag der biologischen Vielfalt ist das Pflanzen von Bäumen. Auch der Bundesumweltminister nahm daran teil und pflanzte in Bonn gemeinsam mit Schülern eine Rotbuche. An der Aktion "Green Wave" (Grüne Welle) beteiligen sich Schulen in 15 Ländern. In den vergangenen Jahren sind damit bereits zwei Milliarden neue Bäume eingesetzt worden. Bis 2010 sollen es insgesamt sechs Milliarden werden. Das heißt: für jeden Menschen einen Baum.

Auch das Thema Wald zählt zu den Schwerpunkten auf der derzeitigen UN-Konferenz in Bonn. Denn die Wälder spielen eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Treibhausgasen. Derzeit werden jedoch 13 Hektar Wald jährlich gerodet. Dies entspricht einer Fläche, die dreimal so groß ist wie die Schweiz.

Die Bundesregierung gibt pro Jahr 210 Millionen Euro für bilaterale Waldschutzprojekte aus. Gabriel kündigte an, in Zukunft noch mehr Geld für den Waldschutz ausgeben zu wollen.

Großveranstaltungen umweltfreundlich gestalten

Der Schutz der biologischen Vielfalt ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Umwelt- oder Klimaschutz. So wurde auch die gesamte UN-Konferenz in Bonn nach strengen Umweltkriterien organisiert.

Das ambitionierte Umweltkonzept umfasst alle die Konferenz betreffenden Bereiche. Dazu gehört, Abfälle möglichst zu vermeiden sowie regional hergestellte und fair gehandelte Produkte zu genießen. "Zum ersten Mal haben wir ein umfassendes Umweltkonzept für eine internationale Veranstaltung dieser Größe entwickelt, das einen Standard für zukünftige Ereignisse dieser Art setzen kann", sagte Gabriel.

Weitere Elemente des Umweltkonzeptes sind der Einsatz von zertifiziertem grünen Strom und ein umweltfreundliches Verkehrskonzept. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können den öffentlichen Personennahverkehr kostenfrei nutzen. Auch das Catering gehört dazu und steht unter dem Motto "vielfältig-regional-biologisch-fair".

Parallel mit der Umsetzung des Umweltkonzepts strebt das Bundesumweltministerium die Zertifizierung der Konferenz nach EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) an, dem europäischen Umweltaudit. Die UN-Naturschutzkonferenz wird so die erste von einem Bundesressort organisierte Großveranstaltung mit einer EMAS Zertifizierung sein.´

Internationaler Tag der biologischen Vielfalt

Am 29. Dezember 1993 trat die Konvention der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt in Kraft. Ab 2001 wird der Internationale Tag der biologischen Vielfalt stets am 22. Mai eines Jahres begangen. Ziele der Konvention sind: der Erhalt der Biologischen Vielfalt, ihre nachhaltige Nutzung sowie die ausgewogene und gerechte Verteilung der Chancen, die sich aus der Nutzung der Biologischen Vielfalt ergeben - insbesondere der genetischen Ressourcen.

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