Monday, June 16, 2008

Deutschland/Japan: Energie- und Lebensmittelpreise erfordern gemeinsames Handeln

Deutschland/Japan: Energie- und Lebensmittelpreise erfordern gemeinsames Handeln

Berlin. (red). 3./ 17. Juni 2008. Der nächste G8-Gipfel findet Anfang Juli in Japan statt. Über die Vorbereitung sprach Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem japanischen Ministerpräsidenten Yasuo Fukuda. Wichtige Themen werden die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise, die Zukunft Afrikas und der Klimaschutz sein.

"Ich glaube, es wird ein sehr substanzvoller und inhaltsreicher Gipfel", sagte Merkel nach ihrem ersten persönlichen Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten. Sie freute sich darüber, dass die Hilfen für Afrika und der Heiligendamm-Prozess eine wichtige Rolle auf dem G8-Gipfel spielen werden.

Der Heiligendamm-Prozess bezeichnet die Kooperation der acht führenden Industrienationen mit den fünf Schwellenländern. Dazu zählen Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika. Bei dem bevorstehenden Treffen mit den Schwellenländern werde es insbesondere um die Ernährungssicherheit gehen, kündigte die Kanzlerin an.

Stichwort: Heiligendamm-Prozess

Produktion von Biosprit darf Lebensmittelanbau nicht verdrängen

"Wir müssen die Forschung an der Produktion von Nahrungsmitteln intensivieren", unterstrich Merkel. Der Zugang zu Wasser müsse verbessert werden. Zudem dürfe es keine Flächenkonkurrenz von Lebensmittelanbau und der Herstellung von Biokraftstoffen geben.

Der japanische Ministerpräsident forderte eine erhöhte Produktion von Nahrungsmitteln. Know-how, aber auch etwa Samen müssten in bedürftige Länder exportiert werden. "Es darf nicht sein, dass Biotreibstoffe und Lebensmittel im Flächenwettbewerb stehen", stimmte Fukuda der Kanzlerin zu.

Merkel begrüßte ausdrücklich die bevorstehende Teilnahme des japanischen G8-Präsidenten an dem Treffen der UN-Welternährungsorganisation in Rom. Das Treffen findet am 3. Juni statt. Dies werde ein ganz wichtiges Signal an die Entwicklungsländer aussenden.

Angesichts der steigenden Energiepreise forderte die Kanzlerin mehr Transparenz insbesondere auf den Rohölmärkten. "Das ist sicherlich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", betonte Merkel.

Gemeinsam gegen den Klimawandel

Auch der Klimaschutz wird wieder ein wichtiges Thema auf dem G8-Gipfel sein. "Ich hoffe, dass wir als G8-Staaten eine starke Botschaft geben können in Richtung unserer Verpflichtungen", sagte die Kanzlerin. Die Industriestaaten würden hier eine ganz besondere Verantwortung tragen. Allerdings gehe es auch darum, die Schwellenländer in die Bekämpfung des Klimawandels mit einzubeziehen.

Die führenden Industrienationen streben an, die globalen CO2-Emissionen bis 2050 um mindestens die Hälfte zu reduzieren. Die Staats- und Regierungschefs hatten letztes Jahr in Heiligendamm vereinbart, dieses Ziel gemeinsam in einem UN-Prozess umzusetzen. Dabei sollen auch die großen Schwellenländer eingebunden werden.

Insgesamt will Deutschland hilfreich sein, damit es ein erfolgreicher Gipfel in Japan wird, bekräftigte Merkel. Deutschland hatte zum Jahreswechsel den G8-Vorsitz an Japan übergeben. "Wir freuen uns, bald bei Ihnen zu Gast zu sein", blickt Merkel auch dem bevorstehenden G8-Treffen zuversichtlich entgegen.

3mnewswire.org

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