Sunday, June 1, 2008

Riester rechnet sich nur für reiche Rentner

Riester rechnet sich nur für reiche Rentner

Berlin. (red). 1. Juni 2008. Die Risikoüberschüsse aus Riesterverträgen kommen vor allem Besserverdienenden und Versicherungsunternehmen zugute. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE (BT-Drs. 16/9243) hervor. Sevim Dagdelen, Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE und Mitglied im Rechtsausschuss, erklärte dazu:


"Die Bundesregierung behauptet immer wieder, die Riesterförderung sei gerade für Geringverdiener besonders effektiv. Die Wirklichkeit sieht allerdings anders aus: Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich die Riesterrente als ein Instrument der Umverteilung von unten nach oben, das darüber hinaus den Versicherungsunternehmen fette Gewinne garantiert. Die Versicherungsunternehmen gehen nämlich bei Ihren Berechnungen, auf denen die konkrete Rentenhöhe der Bezieher beruht, von einer geradezu biblischen Lebenserwartung aus. Das von Ihnen zu Grunde gelegte Sterbealter liegt rund acht Jahre höher als die tatsächliche Lebenserwartung der Menschen. Das bedeutet, 96 Monatsrenten bleiben als so genannte Risikoüberschüsse erst einmal bei den Versicherungsunternehmen.

Der angeblich geförderte Rentner sieht davon keinen Cent. 24 Monatsrenten dürfen die Unternehmen als Gewinn für sich verbuchen. Die anderen 72 Monatsrenten werden an länger lebende Riesterrentner verteilt. Da Besserverdienende im Schnitt sieben Jahre länger leben als Geringverdiener und nur halb so oft vor dem Eintritt in das Rentenalter sterben, führt die Riesterrente auf makabre Weise zu einer Umverteilung von unten nach oben. Die Solidarität des Rentenvertrags der gesetzlichen Rentenversicherung ist der Finanzierung der hohen Renten der Reichen durch die Armen gewichen. Nebenbei werden die Versicherungsunternehmen quersubventioniert und ihren Aktionären auf Kosten der Steuerzahler hohe Gewinne beschert.

Angesichts dieser erschütternden Tatsachen fordere ich die Bundesregierung auf, die Riesterrente insgesamt auf den Prüfstand zu stellen und die staatliche Förderung zugunsten von Geringverdienern innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung einzusetzen."

3mnewswire.org

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